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Barack Obamas Wahl zum US-Präsidenten
Am 4. November 2008 schrieb Barack Obama Geschichte: Er wurde als erster Afroamerikaner zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Sein Sieg war ein Wendepunkt in der US-Geschichte und hatte weitreichende Bedeutung – sowohl für Amerika als auch für die Welt. Hier ist ein Überblick – einfach erklärt.
Die Bedeutung von Obamas Wahl
Barack Obamas Wahl war ein Meilenstein, denn sie zeigte, wie weit die USA im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung gekommen waren. Seine Botschaft von „Hoffnung und Wandel“ (Hope and Change) inspirierte Millionen von Menschen. Gleichzeitig symbolisierte sein Sieg das Ende der Ära von George W. Bush, die von Kriegen im Irak und Afghanistan sowie der Finanzkrise geprägt war.
Der Weg zur Präsidentschaft
Obama begann seine politische Karriere als Senator für den Bundesstaat Illinois. Bereits 2004 erlangte er nationale Aufmerksamkeit, als er eine viel beachtete Rede auf dem Parteitag der Demokraten hielt.
Seine Wahlkampagne 2008 war geprägt von:
- Einer starken Botschaft: Obama versprach Reformen, Einheit und eine neue Art der Politik.
- Moderner Kommunikation: Seine Kampagne nutzte soziale Medien und das Internet wie keine andere zuvor, um junge Menschen und neue Wählergruppen zu mobilisieren.
- Kritik an der Vorgängerregierung: Obama sprach die Sorgen der Amerikaner an, darunter die Wirtschaftskrise, den Krieg und den Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit.
Im Rennen gegen die Republikaner, vertreten durch John McCain, setzte sich Obama deutlich durch. Mit Joe Biden als seinem Vizepräsidentschaftskandidaten gewann er sowohl die Mehrheit der Wahlmännerstimmen (365 zu 173) als auch die Popular Vote mit rund 69,5 Millionen Stimmen.
Senator Barack Obama's rede am DNC 2004
Der historische Moment
Am 20. Januar 2009 legte Barack Obama seinen Amtseid ab und wurde der 44. Präsident der Vereinigten Staaten. In seiner Antrittsrede betonte er die Bedeutung von Einheit, Verantwortlichkeit und Hoffnung:
Heute sagen wir, dass die Herausforderungen real sind, dass sie ernst und zahlreich sind. Aber sie werden gemeistert werden
Barack Obama
Seine Wahl wurde weltweit gefeiert und markierte für viele einen Neuanfang.
Die Auswirkungen auf die EU
Die Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten im Jahr 2008 hatte auch für die Europäische Union (EU) weitreichende Bedeutung. Obamas Präsidentschaft wurde in Europa überwiegend positiv aufgenommen und beeinflusste die transatlantischen Beziehungen, die Zusammenarbeit in globalen Fragen und die Sichtweise Europas auf die USA.
Die wichtigsten Auswirkungen im Überblick:
» Verbesserung der transatlantischen Beziehungen
Nach den Spannungen während der Amtszeit von George W. Bush, insbesondere wegen des Irak-Kriegs und der einseitigen US-Außenpolitik, wurde Obama als Symbol für einen Neuanfang gesehen.
Die EU hoffte auf eine engere Zusammenarbeit mit den USA in Fragen wie Klimaschutz, Sicherheit und Menschenrechten.
» Klimapolitik und Umwelt
Obama brachte die USA zurück in den globalen Kampf gegen den Klimawandel. 2009 unterstützte er den Klimagipfel in Kopenhagen und setzte wichtige Impulse für internationale Klimaverhandlungen.
Für die EU, die bereits eine Vorreiterrolle im Klimaschutz übernommen hatte, war Obamas Engagement eine Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit den USA zu vertiefen und ihre Klimaziele voranzutreiben.
» Wirtschaft und Handel
Obamas Präsidentschaft fiel in eine Zeit der globalen Finanzkrise. Die EU und die USA arbeiteten eng zusammen, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren. Dies stärkte die transatlantische wirtschaftliche Partnerschaft.
Die Gespräche über ein Freihandelsabkommen, später bekannt als TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership), gewannen an Bedeutung, obwohl sie letztlich scheiterten.
» Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Obama setzte auf multilaterale Ansätze und stärkte die Zusammenarbeit mit der NATO, was die EU in ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik unterstützte. Der Fokus auf Diplomatie statt auf militärische Interventionen, etwa im Umgang mit Iran (Atomabkommen), entsprach weitgehend den Positionen der EU.
» Symbol für Fortschritt und Hoffnung
Obamas Wahl wurde in der EU als Zeichen für den Fortschritt in der US-amerikanischen Gesellschaft gesehen. Sie stärkte die transatlantischen Werte von Demokratie, Diversität und Gleichberechtigung. Besonders in Westeuropa sahen viele Menschen in Obama eine charismatische Führungspersönlichkeit, die eine positive Verbindung zwischen den USA und Europa symbolisierte.
» Herausforderungen für die EU
Trotz der engen Zusammenarbeit gab es auch Herausforderungen. Die Erwartungen an Obama waren in Europa oft unrealistisch hoch, was gelegentlich zu Enttäuschungen führte, etwa in der schleppenden Umsetzung einiger politischer Versprechen.
Die militärischen Einsätze der USA, wie in Afghanistan oder Drohnenangriffe, sorgten weiterhin für Meinungsverschiedenheiten zwischen der EU und den USA.